Wer bei den Pfadfindern war, und sich noch an die Zeit ohne all die technischen Gimmicks erinnern kann, weiß wieviel Spaß das gemacht hat. Feuer machen, kochen ohne Gas- oder Benzinbrenner, einen Unterschlupf bauen oder in einem Tannenhain übernachten. Bushcraft heißt die trendige Methode. Das hat nichts mit Survival zu tun a la Bear Grylls, nutzt aber durchaus die eine oder andere Technik – was ja nicht schaden kann. Bushcraft ist kurzweiliges Abenteuer, nicht Überlebenskampf.

Outdoor gilt heute schon als Gegenpol zum stressigen Arbeitsalltag. Bushcraft geht noch einen Schritt weiter. Minimalismus statt überladen, das Wetter in seiner Vielfalt aushalten statt sich hermetisch davor zu schützen. Okay, die wasserdichte Membranjacke darf man zum Bushcrafting anziehen. Allerdings muss man dann vorsichtig sein beim Feuermachen. Funken brennen in Polyester oder Polyamid ganz schnell Löcher. Das gilt natürlich auch für Fleece. Besser man setzt auf Baumwollmischgewebe, Wolle oder Lodenffe. Statt Zelt – was natürlich auch geht – wildes Zelten ist in Deutschland übrigens verboten – ist eine Plane (Tarp) mit Unterlage als Biwak angesagt. Das spart Gewicht und ist für ein Wochenende ein Abenteuer. Erprobte Bushcrafter bauen sich im Wald sogar einen Unterschlupf aus Totholz, Rinde und was man so alles im Wald  findet. Das wichtigste Werkzeug des Bushcrafters ist deshalb ein stabiles Messer mit dem man nicht nur Schnitzen, sondern auch Holz spalten, hacken oder sägen kann. Und gekocht wird mit einem Hobo-Kocher, einem sehr effzienten Brenner, der mit Holz gefüttert wird. Wichtig dabei: Immer alle Regeln zum Feuermachen in freier Natur berücksichtigen. Bei langer Trockenheit sollte man auf o ene Feuer verzichten und einen kleinen Gaskocher nutzen. Bushcraft kann man sogar in Kursen erlernen und ein Wochenende lang ausprobieren, ganz gefahrlos. Es kann lediglich passieren, dass man nicht mehr davon loskommt.