Für ihn ist die Natur der Held. Sie ist Inspirationsquelle und Meister in Sachen Adaption, Symbiose und natürliche Erneuerung. Für Jeremy Moon, 48 Jahre alt, gebürtiger Neuseeländer sind wir Teil der Natur. Es sei daher, so der verheiratete Vater von drei Töchtern, eigentlich kein Geheimnis, wenn man die Natur als Lehrmeister betrachte und deren Jahrmillionen alte, ständige Perfektionierung und Überlebensenergie adaptire.

1994 weckte ein neuseeländischer Merino-Farmer sein Interesse. Dessen selbstgeschneidertes T-Shirt hatte einen weichen Griff, kratzte nicht, kühlte im Sommer und wärmte im Winter selbst wenn es nass war. Was war das?
 

Tausendstel Militmeter

Merinoschafe, ursprünglich durch Berber aus Nordafrika im 12. Jh. in Spanien heimisch geworden, tragen ein überaus imposantes Wollkleid. Fünffach feiner als ein Menschenhaar, und halb so dick wie normale tierische Wollfasern, erlangte die ultrafeine Merinowolle unter den Königen Kastiliens als „spanische Wolle“ größte wirtschaftliche Bedeutung und avancierte zum Exportschlager. Bei der halbjährlichen Transhumanz zwischen Sommer- und Winterweiden waren die Herden bis zu 800 km unterwegs. Die Ausfuhr von Merinoschafen wurde unter Androhung der Todesstrafe untersagt. 

Merinoschafe in guter Betreuung © Icebreaker, Camilla Rutherford


Erst im 19. Jh. gelangten durch europäische Aussiedler Merinoschafe auch nach Australien und Neuseeland. Drei bis fünf Kilogramm wiegt das Wollkleid eines ausgewachsenen Merinoschafes im Schnitt. Die Hälfte des Gewichtes besteht aus Schmutz, Wollfett, Schweiß und  flanzenresten.Je nach Höhenlage und Futterbedingungen können die feinen Fasern zwischen 16,9 Mikron und 25 Mikron dünn sein. Ein Mikron entspricht einem Tausendstel Millimeter. Jeremy Moon erkannte, dass sich die feinen Fasern viel stärker krümmten und auf der Haut ein unglaublich weiches Tragegefühl zauberten. ... 
 

Lesen Sie mehr über die besonderen Eigenschaften der Merinowolle und die Philosphie von Icebreaker in unserer OutdoorWelten Sommerausgabe 2018