Die Prignitz ist nicht nur im Herbst für viele Zugvögel Deutschlands das wichtigstes Drehkreuz, sondern in milden Wintern sogar Winterquartier. Ein Besuch in den gesamten Wintermonaten lohnt sich also: „Saat- und Blessgänse sind die häufigsten Wintergäste der Prignitz. Sie nutzen die offenen Grünlandbereiche und ausgedehnten Überschwemmungsflächen an der Elbe als Rast- und Nahrungsplätze. In den riesigen Gänseschwärmen lassen sich auch Kanadagänse und Weißwangengänse beobachten“, so Mike Laskewitz, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Prignitz e.V.

Bad Wilsnack, Aussichtsturm Gnevsdorfer Wehr
© Fotoarchiv Tourismusverband Prignitz e.V., Markus Tiemann

Konzert in der Elbtalaue

Zu den auffälligen Wintergästen zählen zudem Sing- und Zwergschwäne. Die melodischen Konzerte der Singschwäne sind weithin zu hören und zählen zu den eindrucksvollsten Naturschauspielen in der winterlichen Elbtalaue.

Beobachtung der Greifvögel

Wichtige Rastflächen und damit gute Beobachtungspunkte sind die weitläufigen Wiesen der Lenzerwische zwischen Lenzen und Dömitz. Gerade in der Winterzeit lassen sich in der Elbtalaue die Greifvögel besonders gut beobachten. Raufußbussard, Kornweihe und Mäusebussard gehen in der winterlichen Lenzerwische und auf den weitläufigen Wiesen an der Elbe auf die Jagd.

Rambower Moor © Markus Tiemann

Rambower Moor

Beste Chancen, Zugvögel zu entdecken, haben Besucher auch im Rambower Moor. 2014 wurde das Moor mit seinen geheimnisvollen Torfstichen, den Feuchtwiesen mit Orchideen und Wollgras, den dichten Schilfgürteln und dem flachen Moorsee von der Heinz-Sielmann-Stiftung sogar zu „Deutschlands schönstem Naturwunder“ gekürt.

Wandern & Beobachten

Gut beobachten lassen sich die Vögel bei einer Wanderung auf dem sogenannten Zweiseitenweg, dem zwölf Kilometer langen Rundweg um das Moor, der Moorgeschichte(n) nah erlebbar macht. Stege führen über die Moorquellen, so dass man das durchsickernde Wasser sogar glucksen hört. Einzelne Stationen auf dem Weg zeigen die Geschichte von Mensch und Natur am Moor von zwei Seiten – einer historischen und einer aktuellen – und veranschaulichen, warum das Moor so wichtig für bedrohte Tier- und Pflanzenarten ist. Ricarda Rath, Rangerin der Naturwacht Lenzen, die regelmäßig Führungen durchs Moor anbietet, verrät: „Schöne Orte gibt es viele auf diesem Weg. Mein Lieblingsplatz ist der Rohrdommelturm, weil er einen weiten Blick auf das Moor freigibt und viel Raum für Entdeckungen lässt. Seine Nähe zum Röhricht verrät aber auch jene, die im Verborgenen leben. Etwa die Wasserralle, deren ‚Quieken‘ aus dem dichten Pflanzendschungel zu hören ist.“

Tipp: Wer nicht allein auf Entdeckungstour durch die Elbtalaue streifen möchte, sondern unter fachkundiger Anleitung Wissenswertes über die Vögel und deren Zug erfahren möchte, ist bei einer Führung der Naturwacht, der Besucherzentren des Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe-Brandenburg sowie der City Guides Havelberg richtig.

Infos & Termine: 

www.elbe-brandenburg-biosphaerenreservat.de

www.dieprignitz.de