Für die einen ist es ein Sportgerät, für die anderen Wohnsitz ihrer Götter. Eva Hakes über die zunehmende Sensibilisierung des Reisemarkts und der Reisenden in einer Welt der Rekorde und Egomanen.

Alle extremen Bergsteiger, welche Motivation sie auch immer antreibt, folgen ihrem Ego. Wer es bestreitet, leidet an einer Verstörung“, notierte der streitbare Reinhold Messner in seinem Buch Über Leben. Wie reagiert dieses Ego auf Konfrontationen, die ihm das Sehnsuchtsziel verwehren? Die 6.814m hohe Ama Dablam in Nepal ist für das Sherpa-Volk ein Heiliger Berg und wurde 1961 dennoch ohne Genehmigung der Behörden erstbestiegen. Die Länder des Himalaya und Karakorum entscheiden selbst, welche Berge nicht bestiegen werden dürfen und ab welcher Höhe Alpinisten ein (teures) Permit erwerben müssen. Die Behörden waren damals über das Verhalten der ausländischen Bergsteiger erzürnt, die lokale Bevölkerung litt darunter, und sie litt nicht unter einer bürokratischen Nachlässigkeit. Sie litt darunter, dass jemand, ohne auch nur zur fragen, einen ihrer heiligen Berge bestiegen hatte.

Kailash, das wohl bedeutendste
Bergheiligtum der Buddhisten
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Heilige Berge

Der Kailash in Tibet, der als „heiligster Berg der Welt“ gilt, ist, so weit man weiß, nie bestiegen worden. Das „große Schneejuwel“ gilt Hindus, Buddhisten, Jainisten und den Anhängern des Bön als Heiligtum. Auf einem 52 Kilometer langen Pilgerweg, dessen höchster Punkt auf 5700m liegt, umrunden Gläubige den Berg. Ihn zu besteigen, käme für sie einer Gotteslästerung gleich. Der einzige Mensch, der jemals eine behördliche Genehmigung erhielt, den Kailash zu besteigen, war Reinhold Messner, und der verzichtete 1985 dankend: „Es wäre ein Sakrileg, ihn zu erobern. Die Einheimischen wollen das nicht. Also habe ich den Berg zweimal umrundet, aber nicht bestiegen.“ 2001 bemühte sich eine spanische Expedition um eine Sondergenehmigung, um mit der Besteigung des Kailash ein Zeichen für die Bedeutung von Umweltschutz und Völkerverständigung zu setzen. Für das vielleicht gut gemeinte Projekt hagelte es Kritik. Auch Reinhold Messner konnte sich eines Kommentars nicht enthalten: „Wenn wir diesen Berg bezwingen, bezwingen wir etwas in den Seelen der Menschen dort.“

Neue Perspektiven

Jeder, der schon mal einen kleineren oder größeren Berg für sich „bezwungen“ hat, weiß, wie unvergesslich diese Erfahrung sein kann. Es geht aber auch anders. ...

 

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