Für Einsteiger und Genießer
Deutschland: Bayerische Voralpen
Ideale Hochwinterskitour am Alpenrand Breitenstein, 1622 m, 2.30 Std., 830 Hm, leicht
AUSGANGSPUNKT: Café Winklstüberl (800 m), an der Straße zwischen Fischbachau und Elbach. Parkplatz hinter dem Café. CHARAKTER: Leichte und nahezu lawinensichere Skitour auf einen schönen Aussichtsberg am Alpenrand, die direkt beim weit über Bayerns Grenzen hinaus bekannten Kuchenparadies Winklstüberl beginnt. Lohnende Abfahrt über zwei große, schon von Weitem sichtbare Almwiesen, die allerdings eine hohe Schneelage vertragen. Die Steine in der oberen Wiese haben bei zu dünner Schneedecke schon in vielen Belägen ihre Spuren hinterlassen ...

Österreich: Kitzbüheler Alpen
Skigenuss auf perfekten Kitzbüheler Skiwiesen Feldalphorn, 1923 m, 2.45 Std., 900 Hm, leicht
AUSGANGSPUNKT: Schwarzenau (938 m) im Talschluss der Wildschönau.
CHARAKTER: Einer der beliebtesten Kitzbüheler Skiberge. Ideal für Einsteiger, bei richtiger Spuranlage nahezu lawinensicher. Die traumhaften Hänge werden im unteren Abschnitt immer wieder unterbrochen durch kurze Waldstücke. Skidepot kurz unter dem höchsten Punkt, die letzten Meter zu Fuß auf den felsigen Hauptgipfel.

Österreich: Bregenzerwald
Gemütlich, lohnend, sonnig – einfach schön Gehrenfalben, 1938 m, 2.30 Std., 790 Hm, leicht
AUSGANGSPUNKT: Bad Innerlaterns (1147 m), am Ende der geräumten Straße ins Laternser Tal. CHARAKTER: Gemütliche und sehr schneesichere Tour mit sanftem Auftakt auf der im Winter nicht geräumten Straße Richtung Furkajoch. Sobald man den Waldgürtel unter sich lässt, biegt man links ab und erreicht kurz darauf die Neugerachalpe. Über großzügige, südseitige Hänge auf den Gipfel.

Schweiz: Alviergruppe
Skihänge im XXL-Format, Rosswis, 2334 m, 2.30–3 Std., 1025 Hm, leicht

AUSGANGSPUNKT: Berghaus Malbun (1369 m). Zufahrt von Buchs im Rheintal.

CHARAKTER: Abwechslungsreiche, fast immer gespurte Tour. Nur ein kurzer Gegenanstieg bremst das Skivergnügen, ansonsten begeistern traumhafte Hänge mit viel Platz für Schwünge abseits der Aufstiegsspur. Höhepunkte sind die weiten Skihänge unter der Rosswis und der Blick vom Gipfel auf die jäh abbrechende Südseite der Alviergruppe.


Für Ambitionierte
Österreich: Silvretta
Unscheinbarer Dreitausender am Rand des Skitourenparadieses
Haagspitze, 3029 m
5 Std., 1080 Hm, mittel
AUSGANGSPUNKT: Bielerhöhe (2036 m). Seilbahn und Kleinbus (www.silvretta- bielerhoehe.at) von Partenen im Montafon. CHARAKTER: Bis in die Totenfeldscharte leichte Skitour durch das ache Bieltal. Anschließend kurze, wenn auch sehr steile Abfahrt auf das Totenfeld und in einem Bogen auf den Ostrücken der Haagspitze (Skidepot). Zu Fuß einfach auf den höchsten Punkt. Tipp: bei sicheren Schneeverhältnissen steile Abfahrt über die Nord anke der Haagspitze.

Österreich: Hohe Tauern
Viel Abfahrt für wenig Aufstieg
Kleiner Ankogel, 3090 m
1.30 Std., 520 Hm, mittel
AUSGANGSPUNKT: Bergstation der Ankogelbahn (2626 m, www.ankogel-ski.at). Seilbahn bei Mallnitz.
CHARAKTER: Bei guter Sicht problemlose Tour. Anfangs mit etwas Höhenverlust Richtung Ost, wobei man sich grob an den Verlauf
Ankogelanstieg   des Sommerwegs hält. Unterhalb des Gratkamms der Grauleitner Wand vorbei und Aufstieg zu den Resten des Lassacher Kees. Über schöne Mulden in die Radeggscharte (2874 m) und je nach Lust und Können zu Fuß auf den Kleinen Ankogel. Tipp: nordseitige, anfangs steile Abfahrt von der Radeggscharte ins Anlauftal (noch steiler ist die Einfahrt von der Scharte zwischen Kleinem und Großem Ankogel!). Durch das Tal mehrere Kilometer ach hinaus zum Bahnhof in Böckstein und mit dem Zug zurück nach Mallnitz.

Österreich: Stubaier Alpen
Kühlschrank mit Pulverschneegarantie Zwieselbacher Roßkogel, 3082 m
4 Std., 1450 Hm, mittel
AUSGANGSPUNKT: Haggen (1650 m). An der Straße vom Sellrain nach Kühtai. CHARAKTER: Im Hochwinter extrem schattige Tour durch das Kraspestal. Kurze Flachstücke, die aber den Abfahrtsgenuss keinesfalls schmälern. Wer mit offenen Augen aufsteigt, der entdeckt für die Abfahrt so manch lohnende Variante. Schlüsselstelle im Aufstieg ist eine Engstelle im Kraspestal, bei der Harscheisen häufig nützlich sind. Bei guten Verhältnissen mit Skiern bis zum Gipfel, ansonsten Skidepot wenige Meter unterhalb.

Für Könner
Österreich: Ötztaler Alpen
Spannende Variante eines Klassikers Liebener Spitze, 3400 m
4.30 Std., 1500 m, schwer
AUSGANGSPUNKT: Obergurgl (1910 m). Parkplatz bei der Festkogelbahn.
CHARAKTER: Die Liebener Spitze zählt zu den Skitourenklassikern im Gurgler Tourenangebot. Der Anstieg durch das lange Rot- moostal ist etwas mühsam, doch danach folgt am Rotmoosferner bis zum Skidepot schönes Skigelände. Zum Schluss zu Fuß sehr steil auf den Vorgipfel (3395 m). Tipp: Skier mitnehmen, um nach einem kurzen, wenn auch etwas ausgesetzten Gratstück den Hauptgipfel zu erreichen. Anschließend Abfahrt über den nordseitigen Hängegletscher bis 3200 Meter Höhe, dort über den Steilhang hinunter auf den Gaißbergferner und durch das gleichnamige Tal hinaus zu den Gurgler Pisten.

Italien: Dolomiten
Spannende Tour auf die Königin der Dolomiten
Marmolada, 3343 m
2–2.30 Std., 720 Hm, schwer AUSGANGSPUNKT: Rif. Pian dei Fiacconi (2626 m). Gondellift vom Fedàiastausee. CHARAKTER: Großartige Skitour mit eindrucksvoller Kulisse beim Aufstieg in das Gletscherbecken zwischen Punte Rocca und Punta Penia. Durch dieses ohne Ori- entierungsprobleme hinauf, dann rechts haltend zu einer steilen Schnee anke, über die man zu Fuß den Nordrücken erreicht. Ab hier wieder mit Skiern weiter und erst steil, dann zunehmend acher zum breiten Gipfel mit Kreuz und – im Winter geschlos- sener – Hütte. Anspruchsvolle Abfahrt in zunehmender Steilheit Richtung Nord-westen auf einen markanten Absatz (3025 m), von dem man rechts in das Tälchen unterhalb der Nordflanke abfahren kann. Weiter über schöne Hänge, am Schluss ache bis leicht ansteigende Querung (Achtung: bei hartem Schnee Abrutschgefahr!) zum Parkplatz.

Schweiz: Bernina
Im Festsaal der Alpen
Piz Palü, 3905 m
4–5 Std., 1200 Hm, schwer
AUSGANGSPUNKT: Diavolezza (2973 m, www. diavolezza.ch). Seilbahn vom Berninapass. CHARAKTER: Hochalpine Tour inmitten einer faszinierenden Gletscherwelt. Beim Anstieg über den Vadret Pers Spaltengefahr vor allem im Cambrenabruch sowie kurz unter dem Skidepot. Anschließend steiler, zum Teil exponierter Aufstieg zum Ostgipfel (3882 m). Der Übergang zum Hauptgipfel führt über einen kurzzeitig sehr schmalen Schneegrat. Landschaftlich großartige Abfahrt bis zur Bahnstation Morteratsch über 2000 Höhenmeter. Tipp: Echte Könner überschreiten den Piz Palü und wählen bei viel Schnee (Achtung, Spalten!) die Abfahrt durchs Loch auf den Morteratschgletscher – mehr Erlebnis gibt es auf keiner Skitour!

IM NOTFALL GUT PRÄPARIERT
Skitourengeher finden für Smartphones inzwischen eine Vielzahl guter Apps wie die von Mammut oder Ortovox. Die Notfall-App der Tiroler Bergrettung funktioniert aktuell nur in Tirol. Wichtige Rufnummern sollte man im Scheckkartenformat ausgedruckt in der Geldbörse aufbewahren und im Handy unter dem Stichwort »ICE« (In Case of Emergency) ablegen.

Es sind nicht viele:
- Europaweite Notrufnummer 112

- Alpiner Notruf in Österreich 140 (bei deutschem Provider Vorwahl +43/512)

- Alpiner Notruf Schweiz 1414

- Bergrettung Schweiz 140

- Bergrettung Südtirol/Italien 118

 

EINSCHLÄGIGE LITERATUR UND VIDEOMATERIAL
Alpin-Lehrplan 4, Skibergsteigen – Freeriding, BLV;

DVD Notfall Lawinen, DAV;

Schweizer, Harvey, Rhyner: Lawinenkunde – Praxiswissen für Einsteiger und Profis zu Gefahren, Risiken und Strategien, Bruckmann-Verlag.

 

WICHTIGE INTERNETSEITEN
www.alpenverein.de

www.av-snowcard.de

www.lawinen.org

www.check-your-risk.de

www.lawinenlehrgang.de

www.alpine-auskunft.de