Das Naturschutzgebiet im Kufsteinerland trägt seinen Schutzstatus bereits seit 1963. Hier erwartet Naturliebhaber eine Mischung aus bizarren Kalksteinen, Felsnadeln, sanften Bergkuppen, Taleinschnitten, grünen Almwiesen und idyllisch gelegenen Almen. Nicht ohne Grund wurde das Kaisertal 2016 zum schönsten Platz Österreichs im Rahmen der Initiative „9 Plätze – 9 Schätze“ gewählt. 

Die Region des Wilden und Zahmen Kaisers bietet sowohl für Wanderer, Gipfelstürmer als auch Radfahrer viel Raum zum Entdecken und Erleben.

Entschleunigung: Die Natur genießen, die Beinmuskeln spüren und sich in den zahlreichen Einkehrmöglichkeiten an Almen, Hütten und Gasthöfen kulinarisch stärken.  

Schwebend auf 1.200 Meter Höhe

Die Beine und Seele im Kaiserlift baumeln lassen © Mathäus Gartner

Eine Fahrt im Einzelsessel auf dem Kaiserlift hoch zur Bergstation Brentenjoch zählt sicherlich zu einem der Highlights vor Ort. Die Tiroler Berglandschaft zieht in aller Ruhe an einem vorbei und für einen Moment schwebt man federleicht über die Landschaft. Auf der etwa 30 minütigen Fahrt lassen die Fahrgäste die Beine baumeln und schließlich auch die Seele. Einfach zurücklehnen und die Augen schweifen lassen, lautet die Devise.

Tipp: Freie Fahrt mit der KufsteinCard und KufsteinerlandCard

Brentenjoch & Kaisertal

Mit Ankunft am Brentenjoch findet sich hier ein Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen. Sobald man an der Bergstation wieder festen Boden unter den Füßen hat, kann man auf verschiedenste anspruchsvolle Touren aufbrechen, u. a.

  • die entspannte fünf Kilometer lange Tour über das Berghaus Aschenbrenner bis zur Duxer Alm mit abschließender Talfahrt im Kaiserlift. Der Weg führt u. a. an zwei Kraftplätzen vorbei, „Adlerblick“ bzw. „Freiraum-Raum-Zeit“, die zum Verweilen im Tiroler Gebirge einladen.
  • Oder der anspruchsvollere 18,5 km Abstieg zur Talstation über die Walleralm entlang des Adlerwegs. Eine Rast plant sich hier gut am Kraftplatz „Gratwanderung“ ein.

Das urige Kaisertal ist für Besucher nur über den Aufstieg von 282 Stufen erreichbar. Mit jedem Schritt wendet man sich der Naturidylle zu und tauscht das Rauschen des Alltags mit der Ruhe der Berglandschaft. Das Tal war das letzte Tal in Österreich, in das man nicht fahren konnte. Mittlerweile existiert eine Tunnelverbindung, die allerdings nur für die Einwohner zur Verfügung steht. 

Insgesamt ist das Kaisertal auf dem großen Netzwerk aus Wegen zu Fuß ideal zu erkunden. Wie wäre es z. B. mit einer 2-Tages-Tour durchs Kaisergebirge mit Übernachtung im Stripsenjochhaus.

Tipp: Im Sommer werden Erlebnistouren verschiedenster Themen angeboten.

Energie tanken an Kraftplätzen

Wer im Tal und in den Bergen rund um Kufstein unterwegs ist und nach Orten der Ruhe und Erholung sucht, sollte die Kraftplätze der Region besuchen. Insgesamt finden sich 35 Natur-, Kraft- & Bewusstseinsplätze von Erl über das Hinterthierseer Tal und Bad Häring bis in das Kaisergebirge.

Zur Ruhe kommen am Kraftplatz Himmelschauen am Gamskogel
© Michael Schirnhofer

Hier bestaunt man die Entstehung der Alpen. Egal mit welchen Gedanken man sich beschäftigt, bei der Aussicht auf die Felsmassive gilt nur noch der Moment im Hier und Jetzt. Wer noch weiter will, folgt von der Stripsenjochhütte einem steilen und felsigen Pfad für knapp fünfundvierzig Minuten zum Stripsenkopf. An klaren Tagen reicht von hier der Blick bis ins Inntal.

Mit Start in der Gemeinde Ebbs gilt es 307 Stufen zu erklimmen, um schließlich über Serpentinen bergab nach ca. 45 Minuten die Höhle zu erreichen. Aus deren Inneren blickt man durch den acht Meter breiten Eingang wie durch ein Fenster. Das Grün der Bäume und der blaue Himmel bilden einen starken Kontrast zu dem rauen Gestein und der schummrigen Atmosphäre.
Der Name der Höhle lässt sich wohl von dem Losungswort „Tischober“ ableiten, mit welchem die Einwohner in Kriegszeiten den Unterschlupf aufsuchten.

Auf der spiralförmigen Bank in der Nähe des Gamskogel am Wilden Kaiser kann man den Kopf in den Nacken legen und die Weite des Himmels genießen. Von der Sonne gewärmt, spürt man den Halt der Bank angenehm im Rücken. Auf einer knapp 9,5 km langen Rundtour mit Start an der Bergstation kommen Wanderer an diesem einladenden Platz auf dem Weg zur Steinbergalm vorbei. 

 

Mehr Infos unter www.naturerlebnis-kaisergebirge.at

Wandern mit eindrucksvollen Ausblicken auf den Wilden Kaiser
© Michael Schirnhofer

Ricarda Große