Eine alpine Skitour ist eine echte Herausforderung – und das nicht nur körperlich. Auch die Funktionsbekleidung muss viel leisten. Ideal sind drei Bekleidungssortimente: Dünne, elastische und hochatmungsaktive Sachen für den bewegungsintensiven, schweißtreibenden Aufstieg, warme, bauschige Überzieher für die Rast am Gipfel und winddichte, bewegungsfreundliche Teile mit ausreichend Wärme, die aber nicht auftragen, für die Abfahrt.

Das passt aber nicht ohne weiteres alles in den Rucksack, denn der braucht schon mal Platz für die Lawinenschutz- und Sicherheitsausrüstung. Und die geht vor. Das LVS-Gerät gehört immer an den Körper. Schaufel und Sonde müssen schnell erreichbar in einem Außenfach oder im Rucksack sein. Neben diesen unerlässlichen Dingen der Kameradenrettung sollte heute jeder Tourengeher überlegen, ob ein Stück aktive Sicherheit wie ein ABS-Rucksack nicht eine lohnende Investition ist.

Absolut unverzichtbar sind noch: ein Biwaksack, die Stirnlampe, Erste-Hilfe- Ausrüstung, Ersatzhandschuhe und -Mütze. Eine ermoskanne mit heißem Tee samt Trockenobst und Nüsse sollte man als erlaubtes Doping für die anstrengende Tour auch dabei haben. Die Kleinigkeiten wie Signalpfeife, Skibrille, Sonnenschutzcreme und Messer hat man ohnehin meist in der Deckeltasche. So, wohin nun mit der Bekleidung?

Die Hersteller haben in gute Tourenausrüstung ihr geballtes Know-how gesteckt. Das zeigt sich nicht nur am meist gehobenen Preisniveau. Man bekommt dafür auch vielseitige, klein verpackbare, variable, hochfunktionelle Bekleidung mit gutem Feuchtigkeitsmanagement. Grundsätzlich sollte man lieber mehrere dünnere Schichten einplanen, die man variabel kombinieren kann und die unterschiedliche Funktionen erfüllen wie: optimal atmen, wärmen, vor Wind und Wetter schützen. Ideale Materialien sind hierfür: Merinowolle, Swisswool, Bauschfasern wie Polartec Alpha oder Primaloft, Stretchfleece und dünne, winddichte und hochatmungsaktive Membranen. Ideal ist auch die Kombination mehrerer solcher Materialien als Hybridbekleidung, so dass man die meiste Bekleidung am Körper trägt und nur die winddichte, eventuell auch wasserdichte Schutzjacke und die Wärmejacke mit Daunen- oder Kunstfaserfüllung im Rucksack trägt, um sie bei Bedarf herauszuholen.

Der wichtigste „Muskel“ beim Tourengehen ist der Kopf. Gute Planung, Einschätzung der Lage, Erfahrung im alpinen Gelände kann man nicht kaufen. Das wächst über viele Jahre. Den richtigen Einstieg findet man über Kurse der Alpenvereine sowie über Alpinschulen, die staatlich geprüfte Berg- und Skiführer beschäftigen.