Abseits von Elberadweg und R1 führen lokale und regionale Routen ins Herz Sachsen-Anhalts. Hier begegnet Radfahrer:innen eine Mischung aus ländlichen Traditionen und Kultur von Welt, aus städtischer Lässigkeit und dörflicher Idylle. Die zahlreichen Highlights laden zum Erkunden ein. Wer sich auf den Sattel schwingt, sollte Zeit zum Verweilen einplanen und das Tempo auf einen angenehm leichten Fahrtwind drosseln. 

Zweimal durch die Altmark im Norden

Im Norden Sachsen-Anhalts erwartet die Altmark als älteste Kulturlandschaft Deutschlands ihre Gäste. Ein Wechsel von Hansestädten, Fachwerkhöfen, ehemaligen Wassermühlen, alten Obstgärten und Pferdekoppeln prägen die Region. Neben hunderten romanischen Feldsteinkirchen finden sich hier auch fünf der insgesamt 50 Gartenträume-Parks.

Im Schlosspark Krumke
© Gartenträume e. V.

1| Die knapp 96 km lange Milde-Biese-Aland-Tour von Letzlingen bis Beuster startet von der Arendseer Höhe, einer sandigen Kiefernheide, und führt durch die Hansestadt Gardelegen mit ihrer eindrucksvollen Wallanlage, der dazu gehörigen 120-Jahren alten Lindenallee und dem Rosengarten. Weiter folgt die Runde dem Verlauf der Milde an Kalbe und Dolauch vorbei zur Hansestadt Osterburg und dem Dorf Krumke. Hier findet sich der ehemals barock gestaltetete Schlosspark, der u. a. eine 400 Jahre alte Buchsbaumhecke zu seinen Highlights zählen darf – eine der ältesten ihrer Art in Europa. Ab jetzt ist die Milde als Biese bekannt und wandelt sich entlang der Hansestadt Seehausen zum Aland bis nach Beuster, wo die Radtour ihr Ziel erreicht. 

Drei Namen, ein Fluss: Das Flusstal war ehemals ein kilometerbreites Abflussgebiet der eiszeitlichen Schmelzwässer. So erkannte man erst spät die Einheit dieser Wasserläufe, daher die Komposition aus drei Namen als Titel der Tour: „Milde-Biese-Aland“. 

 

Kloster Jerichow und der Klostergarten
© IMG, Frank Boxler

2 | Eine weitere Runde, die Kaiser-König-Kanzler-Route, führt im Osten der Altmark durch das Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe. Mit Start in der Hansestadt Tangermünde – deren historische und kulturelle Erkundung zu Beginn oder am Ende der Tour mit eingeplant werden sollte –  geht es gegen den Uhrzeigersinn auf eine knapp 69 km große Runde. Nächster Halt ist Jerichow und das gleichnamige Kloster, das mit seinem Backsteinbau und den Türmen der Basilika ins Auge fällt. Vor Ort sollte der wiederhergestellte Klostergarten besucht werden, während sich die Räder eine Pause gönnen. Über Melkow nach Wust geht es weiter nach Schönhausen (Elbe). Angrenzend an das Schönhauser Schloss liegt der von barocken Elementen geprägte Gutspark. Die Runde führt weiter nach Klietz. Mit der Fähre geht es zurück auf das andere Elbeufer bei Arneburg. Leicht bergab folgt die Zielgerade zurück nach Tangermünde, vorbei an Storkau.

Straße der Romanik: In Form einer Acht verläuft die rund 1.200 km Straße der Romanik durch Sachsen-Anhalt. Sie verbindet Dome, Burgen, Klöster und Kirchen, die in der Zeit vom 10. bis Mitte des 13. Jh. entstanden sind. Insgesamt sind es 88 Objekte in 65 Orten » Mehr Infos

Mitten in Sachsen-Anhalt

Flanieren zwischen Blumen und Skulpturen
© Aschersleber Kulturanstalt, Volker Hielscher

Die Rundtour Aschersleben Seeland startet in der ältesten urkundlich erwähnten Stadt Sachsen-Anhalts. Gleich zu Beginn der 36 km langen Runde lädt in Aschersleben der Bestehornpark ein. Das Gelände zeichnet sich durch die seit der Landesgartenschau 2010 etablierten Flächen, den historischen Baumbestand sowie zahlreiche Ecken und Plätzen aus, die zum Pausieren einladen. Dazu zählt auch das Rosarium.

Auf dem Rad führt die Tour aus der Stadt hinaus am Wilslebener See vorbei, hoch in Richtung Concordia See. Vorab lenkt ein kleiner Schlenker über den Ortsteil Frose und zur Stiftskirche St. Cyriacus (Teil der "Straße der Romanik"). Nun umrunden Besucher:innen den Königsauer See durch den Geopark Harz-Braunschweiger Land-Ostfalen wieder auf dem selben Weg zurück nach Aschersleben.

Eine fürstliche Runde im Osten

Gondelfahrt im Wörlitzer Park 
© Welterbe Region-Anhalt-Dessau-Wittenberg, Uwe Weigel

Die ca. 69 km lange Fürst-Franz-Tour startet in Wörlitz und sofort mit einem Highlight des UNESCO-Welterbes Gartenreich Dessau Wörlitz: die Wörlitzer Anlagen. Im englischen Stil ab 1764 von Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau in Auftrag gegeben, geht es im Gelände auf Weltreise – dafür kann das Rad für den Moment guten Gewissens bei Seite gestellt werden. 

Wieder in die Pedale tretend, verlässt die Runde das Stadtgebiet und führt durch die Elbauen in Richtung Dessau und wieder zurück durch das Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe über den Sieglitzer Berg nach Wörlitz. Unterwegs begegnen Radelnden Garten- und Parkanlagen der Schlösser in MosigkauLuisium und Oranienbaum und laden zu Rastmöglichkeiten ein. 

Gartenreichsommer: Von Mai bis September sind Konzerte, Theaterstücke, kulinarische Genüsse sowie Gondelfahrten und vieles mehr im Gartenreich zu erleben. » Mehr Infos

Entlang der Saale im Süden

Schlossgarten Merseburg
 © Robert Kühnl

Der Saaleradweg führt mit 410 km Länge von der Quelle im Fichtelgebirge bis zur Mündung in die Elbe quer durchs Land. Etappe 7 empfängt Radfahrende im Süden Sachsen-Anhalts zwischen Naumburg und Halle. 

Die Strecke passiert zunächst Schönburg und die gleichnamige Burg am Flussufer. Immer der Saale in Schlenkern folgend, geht es an Schloss Goseck – auf der anderen Uferseite sichtbar – vorbei weiter nach Weißenfels. Das barocke Schloss Neu-Augustusburg und die frühbarocke Schlosskirche ziehen die Aufmerksamkeit auf sich. Die Saale nimmt die Radelnden in Richtung Bad Dürrenberg weiter mit sich – Halbzeit auf der 60 km Strecke. Hier heißt es Durchatmen und staunen: das 636 m lange Gradierwerk und der Borlachturm sind ein Muss bei einem Stadtaufenthalt. Zurzeit wird der Kurpark auf die LAGA 2024 vorbereitet. 

Vormerken: 2024 Landesgartenschau in Bad Dürrenberg » Mehr Infos zu den Gartenschauen

Der nächste Halt ist Merseburg und der Schlossgarten. Das Ziel Halle (Saale) ist nun nicht mehr weit. Durch die Auenlandschaft, wo Weiße Elster und Saale sich vereinen, finden sich unterhalb der Burgruine Giebichenstein die Gartenträume-Anlagen Amtsgarten und Reichardts Garten. Ein botanischer Garten ergänzt das Ausflugsangebot. Schließlich wird das Zentrum von Halle erreicht. Mit Händel-Haus, Marktkirche und der Himmelsscheibe von Nebra ist es ein Zielort, der viel zu entdecken bietet. 


Informationen zu allen 50 Gartenträume-Anlagen, touristische Serviceangebote und Veranstaltungstipps: www.gartentraeume-sachsen-anhalt.de  

Einen besonderen Überblick über die schönsten Reise- und Ausflugsziele in Sachsen-Anhalt für große und kleine Gäste bietet www.echtschoensachsenanhalt.de 

Informationen zum Reiseland Sachsen-Anhalt gibt es auch per Telefon:
Tel.: +49 (0) 391 568 99 88 
Mo–Do: 09:00–17:00 Uhr
Fr: 09:00–16:00 Uhr  

 

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Broschüre

mit 12 ausgwählten Rad- und Wandertipps 

Hier zu finden »gartentraeume-sachsen-anhalt.de/service