Regionalpark RheinMain
Seit 2011 wird der Regionalpark RheinMain mit einem Routennetz aus Wander- und Radwegen von aktuell 550 km Länge ausgebaut. Das Erholungs- und Erlebnisgebiet erstreckt sich vom Frankfurter GrünGürtel, westlich bis nach Rüdesheim im Rheingau, nördlich bis in die Wetterau, zum Hessischen Ried im Süden und bis in das Kinzigtal im Osten. Die Regionalparkrouten führen durch verschiedenste Naturschutzgebiete und vorbei an insgesamt 300 Erlebnispunkten. Dazu zählen historische Gebäude wie die Wasserburg Klein-Welzheim, Aussichtspunkte wie der Turm am Mainhafen im Kostheimer Hafenbecken und begehbare Kunstwerke wie die Stangenpyramide in Dreieich mit Blick auf Frankfurts Skyline.
Die Ausgangspunkte der Routen sind durch ihre urbane Nähe gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Die Regionalpark Rundroute bringt Radfahrende von der Mündung des Mains auf rund 190 km vorbei an den gelben Raps- und Getreidefeldern der Wetterau bis ins Hessische Ried am Rhein. Ein Highlight am Weg ist der Wetterpark in Offenbach, in dem verschiedene Stationen über unterschiedlichste Wetterphänomene aufklären.
Tipp: Mit der RheinMainCard gibt es zahlreiche Ermäßigungen in über 60 Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie die kostenfreie ÖPNV-Nutzung im Tarifgebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbundes.
Frankfurter GrünGürtel
Der Frankfurter GrünGürtel ist "Herz des Regionalparks" und umfasst mit seinen Wäldern, Auenwiesen und renaturierten Bächen ca. ein Drittel der Stadtfläche. Neben einem Erholungsgebiet für Menschen ist er auch ein wichtiges Rückzugsgebiet für Pflanzen und Tiere. Das gibt es nur hier: extra für den GrünGürtel wurden 15 humoristische Skulpturen von Mitgliedern der Neuen Frankfurter Schule entworfen. Entlang des Rundwanderwegs bringen Monsterspecht, Pinkelbaum und Ich-Denkmal Betrachtende zum Schmunzeln.
Ein Stück des GrünGürtels führt am Main und damit am beliebten MainRadweg entlang. Die gesamte 600 km lange Tour auf dem MainRadweg verläuft mit geringer Steigung immer am Fluss entlang von der Quelle in Franken bis zur Mündung in den Rhein bei Mainz.
Radfahren im Kreis Groß-Gerau
Der Kreis Groß-Gerau liegt in der Oberrheinischen Tiefebene im Regierungsbezirk Darmstadt. Mit seinen Rhein- und Mainauen und den größten hessischen Naturschutzgebieten Kühkopf-Knoblochsaue und Mönchbruch lädt er zum Radfahren ein. Feuchtwiesenareale, Erlen- und Eichenwälder bieten im Naturschutzgebiet Mönchbruch einen Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten, wie dem Eisvogel und der Bechsteinfledermaus. Ursprünglich floss hier der Main, wodurch der Boden aus Kies, Lehm und Sand eine Grundlage für die ökologische Vielfalt bietet.
Neben Natur findet sich auch viel Kultur und Geschichte im Kreis Groß-Gerau. Die Schiffsmühle Ginsheim bietet Einblicke in die Technik und Arbeitsbedingungen der Getreideverarbeitung im 19. Jahrhundert. In der Festung Burg Rüsselsheim aus dem Jahr 1399 befindet sich das Stadt- und Industriemuseum.
3 Tourentipps
„Rund um den Mönchbruch"
• 42 km • Start/Ziel: Horlachgraben Rüsselsheimer Stadtteil Haßloch
Durch das waldreiche Gebiet zwischen Rüsselsheim, Mörfelden und Groß-Gerau führt die Tour um das zweitgrößte hessische Naturschutzgebiet. Der ebene Geländeverlauf und die Waldflächen bieten sich an warmen Tagen auch für eine Familientour an. Eine Abkühlung auf der Strecke gibt es außerdem im Waldschwimmbad Nähe Rüsselsheim oder im Freibad Mörfelden.
„Über den Kühkopf durchs Ried“
• 34 km • Start/Ziel: Gernsheimer Bahnhof
Zwei unterschiedliche Naturräume machen die Besonderheit der Tour aus: Auenwälder wechseln sich mit den weiten Feldern des fruchtbaren Rieds ab. Durch die Städte und Gemeinden Gernsheim, Biebesheim am Rhein, Stockstadt am Rhein und Riedstadt führt die Route Radfahrende über die Kühkopfbrücke zu einem der größten Naturschutzgebiete Deutschlands. Ein Abstecher zur Anlegestelle der Rheinfähre Guntersblum lohnt sich, denn hier gibt es am Altrhein Tierbeobachtungsstände.
„Mainspitze“
• 36 km • Start/Ziel: Bahnhof Mainz-Bischofsheim
Entlang des Mainuferweg radelnd gelangen Radfahrende zum Highlight der Tour. Hinter der Mainbrücke liegt die sogenannte „Mainspitze“. Hier mündet der Main in den Rhein und es wartet eine Aussicht über das weite Wasser bis zum Mainzer Dom. Der nächste Streckabschnitt ist geprägt von der wechselnden Landschaft der Auenwälder und landwirtschaftlichen Flächen. Wer einen Abstecher zum Rhein machen möchte, kann gleichzeitig am kleinen Kiosk am Steindamm eine Rast einlegen. Der Rückweg führt dann über die Regionalparkroute nach Nauheim und durch den Wald zurück nach Bischofsheim.
Info: www.frankfurt-rhein-main.de
Text von Marieke Wist