Das Siedlungsgebiet hat eine über 1.000 jährige Geschichte: Die Stadt war eines der ersten touristischen Reiseziele in den Alpen, heute ist sie immer noch ein beliebter Urlaubsort für Sportbegeisterte und Erholungssuchende. Auf dem Cortina Dolomiti Ultra Trekking übernachten Wandernde in traditionellen Berghütten, in denen regionale Köstlichkeiten wie Rote-Bete-Casunziei, eine Art halbmondförmige Ravioli, auf der Speisekarte stehen. 

Hoch hinaus

Strahlend türkisblaue Bergseen am Wegesrand
© Nicolo Rinaldi

Am ersten Tag geht es hoch hinaus, denn es gilt 1.662 Höhenmeter im Aufstieg zurückzulegen. Startpunkt ist der historische Piazza Angelo Dibona unterhalb des Glockenturms in Cortina. Entlang der Via del Castello führt der Weg bergauf zur Ortschaft Cadin mit kleiner, reizender Kirche. Im nächsten Örtchen Cadin di Sopra sollten die Wasservorräte noch einmal aufgefüllt werden, denn danach geht es in die unberührte Natur der Dolomiten. Ziel der 25 km langen ersten Etappe ist die Berghütte „Rifugio Son Forca“ am Monte Cristallo, dem höchsten Berg der Dolomiten. 

Auch auf der zweiten Etappe stehen einige Höhenmeter auf dem Programm. Für die ca. 1.200 Meter hoch und runter werden Wandernde mit einem Besuch des idyllischen Sorapissee belohnt. Sein intensiver türkisblauer Farbton ist auf die Beschaffenheit der Felsen des Gletschers zurückzuführen. Ihr Staub, der sich auf dem Seegrund ablagert, verleiht ihm die intensive Farbe. Nach einer Stärkung in der Berghütte Rifugio Vandelli, die auch Übernachtungsplätze hat, geht es in den verwunschenen Wald von Somadida zur Berghütte Rifugio Città di Carpi in der die zweite Nacht verbracht wird. 

Die Drei Zinnen 

Am dritten Tag geht es erst einmal bergab bis zum Misurinasee, der mit seinem klaren Wasser und der mächtigen Bergkulisse auch als „Perle des Cadore" bezeichnet wird. Entlang des Sees wandert man auf das Wahrzeichen der Dolomiten zu: „Die Drei Zinnen“ ragen mit ihren markanten, fast 3.000 m hohen Felsen in den Himmel. Seit der Erstbesteigung im Jahr 1869 sind sie ein beliebtes Ziel von Kletternden. In den zahlreichen Berghütten auf dem Weg findet sich sicherlich der richtige Platz für eine Pause oder Übernachtung. 

Die Halbzeit-Etappe ist zwar mit 25,9 km recht lang, aber gemütlich zu wandern. Von der Berghütte erreichen Wandernde nach ca. drei Stunden den Dürrensee (Lago di Landro). Am Gemärkpass vorbeikommend, geht es zum Weißen See (Lago Bianco). Gletschermilch, Abflusswasser des Gletschers mit fein zerriebenen Gesteinsmehl, verleiht dem Stausee seine milchige, weissliche Farbe. In der Almhütte Malga Ra Stua können Wandernde die bisher zurückgelegten 80 km mit regionalen Spezialitäten zelebrieren. 

Panoramablicke und Bergseen

Forcella Zumeles © Paola Dandrea

Auf der 19,5 km langen Etappe am fünften Tag stehen wieder ordentlich Höhenmeter auf dem Programm. Von der Almhütte über St. Hubertus wird das wilde Travenanzestal durchquert, in dem zahlreiche Wasserfälle des Gebirgsbach Rio Travenanzes zu finden sind. Von der Scharte Forcella Col dei Bos, eingebettet zwischen majestätischen Bergen, bringt der Weg Wandernde hinab zur Berghütte Rifugio Col Gallina. 

Panoramablicke und idyllische, blaue Bergseen warten auf der sechsten Etappe. Einer davon ist der kleinen Lìmedes-Sees, in dem sich sich der Gipfel Tofana di Rozes spiegelt. Der dolomitischen Sage nach, können herzensreine Menschen das Spiegelbild der Wassernymphe Anguana in ihm erkennen. Über den Giau-Pass erreichen Wandernde die Hütte Rifugio Croda da Lago für die letzte Übernachtung. 

Das Finale der Wanderung führt zurück zum Ausgangspunkt ins Zentrum von Cortina d’Ampezzo. Teil der 11,2 km langen Strecke ist der spektakuläre Wanderweg „Gores de Federa“, der durch die Federa-Schlucht mit unberührtem Wald, Schluchten, Wasserfälle und Hängebrücken führt.    

Etappenübersicht

1. Etappe: ⇒ Start: Piazza Angelo Dibona  ⇒ Ziel: Rifugio Son Forca • Länge: 25 km • Dauer: 9 Std. • Höhenmeter: auf 1.662 m, ab 666 m
2. Etappe: ⇒ Start: Rifugio Son Forca ⇒ Ziel: Rifugio Città di Carpi • Länge: 18,4 km • Höhenmeter: auf 1.210 m, ab 1.299 m 
3. Etappe: ⇒ Start: Rifugio Città di Carpi ⇒ Ziel: Rifugio Lavaredo • Länge: 13,8 km • Dauer: 5 Stunden • Höhenmeter: auf 814 m, ab 595 m
4. Etappe: ⇒ Start: Rifugio Lavaredo ⇒ Ziel: Malga Ra Stua • Länge: 25,9 km • Dauer: 8 Std. • Höhenmeter: auf 794 m ab 1.454 m
5. Etappe: ⇒ Start: Malga Ra Stua ⇒ Ziel: Rufugio Col Gallina • Länge: 19,5 km • Dauer: 7,5 Stunden • Höhenmeter: auf 1.422m, ab 1.049 m 
6. Etappe: ⇒ Start: Rifugio Col Gallina ⇒ Ziel: Rifugio Croda da Lago • Länge: 14,5 km • Dauer: 6,5 Stunden • Höhenmeter: auf 854 m, ab 866 m
7.Etappe: ⇒ Start: Rifugio Croda da Lago ⇒ Ziel: Cortina Centro • Länge: 11,2 km • Dauer: 3,5 Stunden • Höhenmeter: auf 185 m, ab 1.015 m 

 

E-Biken mit Kids © Ute Dandrea

Tipp: Wer sich auch gerne mal aufs Rad schwingt, findet in der traumhaften Landschaft des Ampezzo Tals von ausdauernd bis genussvoll die richtige Bike-Strecke. Auf einem Streckennetz von 700 km geht es entlang von Seen im Tal und am Berg mit atemberaubenden Ausblicken für E-Bikefahrer, Rennradfahrerinnen oder Mountainbiker. 

Weitere Infos: www.dolomiti.org

Infowww.cortinadolomiti.info

 

Text von Marieke Wist