Der Albsteig im Schwarzwald verspricht ausgedehnte Wandertage in wunderbarer Natur und die Freiheit, beim Weitwandern Schritt für Schritt in den Tag hineinzuleben. Wer tagsüber auf dem Wanderweg noch nicht genug Frischluft getankt hat, kann in den „One-Night-Camps“ auch die Nacht draußen verbringen.

Der Albsteig Schwarzwald führt in wahlweise drei oder fünf Etappen von Albbruck an der Schweizer Grenze bis an den Feldberg, den höchsten Gipfel des Schwarzwaldes. Entlang sprudelnder Bäche wie der Alb, der Namensgeberin des Weges, geht es teils über schmale Stege durch stille Wälder, vorbei an rauschenden Wasserfällen und durch enge Schluchten. Zwischendurch überraschen blühende Wiesenhänge und belohnen Weitsichten über das endlose schwarzwaldblaue Meer aus Tannenwipfeln.

Wandernde haben die Wahl

Die Streckenwanderung beginnt im Landkreis Waldshut, an der Mündung der Alb in den Hochrhein, und verläuft entgegen der Fließrichtung zur Quelle der Alb am Feldberg. Eine Besonderheit auf dem Albsteig Schwarzwald ist, dass sich der Wegverlauf nach ca. 47 km gabelt. Wandernde haben die Wahl, entweder die östliche Route durch Menzenschwand vorbei an den markanten Menzenschwander Wasserfällen oder die westliche Route durch Bernau, vorbei am Spießhorn und über das Herzogenhorn weiterzugehen.

Mitten im Wald: die Wasserfälle bei Menzenschwand © Kappest

Beide Routenverläufe treffen am Feldbergpass wieder aufeinander. Um den Albsteig Schwarzwald in seiner Gesamtheit und mit beiden Hochtälern zu erleben, empfiehlt es sich, in einer Schleife über die jeweils andere Route zurück zur Gabelung zu wandern. So kommt man insgesamt auf 83 km.

Auch bei der Etappeneinteilung lässt der Albsteig Wandernden die Wahl: Wer gerne gemütlich unterwegs ist, wandert ihn klassisch in fünf Etappen (sieben Etappen, mit der kompletten Schleife). Die einzelnen Tagesetappen sind dann nicht länger als 16,4 km, es bleibt viel Zeit, um abends vor dem Zelt zu entspannen und morgens ohne Eile seine sieben Sachen wieder einzupacken. Außerdem verbringt man mehr Nächte draußen. Wer gerne mehr Kilometer am Tag machen möchte, kann die 83 km und 2.722 hm auch in drei Etappen mit bis zu 27 km pro Tag gehen.

Trekking-Abenteuer dank One-Night-Camps

Das Übernachten im Zelt macht die Weitwanderung erst so richtig zum Abenteuer. Die Suche nach legalen Zeltplätzen noch dazu in den passenden Abständen, stellt Wandernde bei der Tourenplanung allerdings oft vor unlösbare Probleme.

Camp Windberg © Naturpark Südschwarzwald e. V./ S. Schröder-Esch

Am Albsteig Schwarzwald gibt es neben den drei Trekking-Camps mit minimalistischer Ausstattung seit März 2022 zahlreiche One-Night-Camps. Das Besondere an diesen Zeltplätzen ist, dass sie von Privatpersonen wie z. B. Landwirten oder auch den Gemeinden im Landkreis Waldshut zur Verfügung gestellt werden. Derzeit ermöglichen im Südschwarzwald bereits 55 One-Night-Camps eine naturnahe Übernachtung auf Wiesen, am Waldrand oder auf idyllisch gelegenen Höfen und es werden immer mehr. So können Trekkingfans die Nacht draußen verbringen ganz ohne mühsame Zeltplatzsuche. Angenehm ist außerdem, dass maximal drei Zeltplätze in einem Camp vergeben werden, der Campingplatz-Trubel bleibt also aus. Eine Reservierung der Plätze ist zu empfehlen.

→ Übersicht One-Night-Camps

Auch Nicht-Wandernde, die gerne einmal draußen übernachten wollen, sind auf den One-Night-Camps am Albsteig oder abseits des Wanderweges herzlich willkommen – Zelt einpacken, aufbauen und den Sternenhimmel bewundern! Stellplätze für Campervans und Wohnmobile sind ebenfalls unter den One-Night-Camps zu finden. 

Info: www.albsteig.de
 

Svenja Walter