Im Winter fällt es leicht, sich drinnen zu verkriechen und es sich mit einer Tasse Tee oder Kakao auf der Couch gemütlich zu machen. Das fühlt sich allerdings noch viel besser an, wenn man gerade von einer Winterwanderung oder einer Mountainbiketour am Strand zurückgekommen ist! Winter auf den niederländischen Watteninseln ist nichts für Warmduscher, aber weckt den Abenteuergeist!

Die fünf Wattensinseln Texel, Vlieland, Terschelling, Ameland und Schiermonnikoog vor der niederländischen Nordseeküste sind im Winter einerseits ruhiger und friedlicher, andererseits sind die Elemente rauer und kälter, stürmischer und dunkler. Genau die richtigen Bedingungen, um dem Winterblues entgegenzuwirken.

Action im Winter

Für Action im Winter bietet sich zum Beispiel eine Tour mit dem Mountainbike oder Fatbike. Wer in die Pedale tritt, kann die faszinierenden Landschaften der Inseln entdecken, wie den Wald De Dennen auf Texel. Die acht Kilometer lange Tour ist aufgrund ihrer scharfen Kurven und holprigen Pfade sehr anspruchsvoll.  Für Mountainbike-Neulinge gibt es aber auch geführte Touren – eine tolle Möglichkeit, einfach mal was Neues auszuprobieren. Auf Texel darf man übrigens auch am Strand radeln. Mit herkömmlichen Drahteseln ist das auf dem weichen Sand nicht möglich, mit Mountainbikes oder speziellen Beachbikes hingegen schon.

Auch auf den anderen Watteninseln gibt es zahlreiche Fahrradrouten, zum Beispiel die Fietsroute Ameland. Das Highlight der 25 km langen Tour ist das Naturschutzgebiet Oerd mit seinen vielen Vogelarten ­– es lohnt sich ein Fernglas mitzunehmen!

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Strandgut sammeln

An besonders windigen Tagen wird auch besonders viel Strandgut auf den Inseln angespült. Das ist die Gelegenheit, um auf eine kleine Schatzsuche zu gehen und nach brauchbaren Dingen oder kleinen Erinnerungsstücken Ausschau zu halten. Beim sogenannten Beachcombing findet man mit etwas Glück ein Souvenir der etwas anderen Art. Es gibt sogar Strandgutmuseen, in denen besondere Funde, die das Watt freigegeben hat, zum Staunen ausgelegt sind. Beim Strandgutsammeln kann man außerdem ganz nebenbei etwas Gutes tun und den Strand von Plastik und anderem Abfall befreien.

Auf Schiermonnikoog fährt der Strandgutsammler Thijs de Boer jede Woche mit dem Rad hinaus und nimmt dabei gerne Gäste mit. Er erzählt von seinen spektakulärsten Funden und erklärt, was es damals und heute zu finden gab und gibt, von Flaschenpost über Muscheln bis hin zu Schiffswrackteilen.

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Wandern auf dem Meeresboden

Wattexpeditionen sind ein Abenteuer für groß und klein, ein Ausflug wie in eine andere Welt. Das Trockenfallen bei Ebbe kann man zum Beispiel bei einer Wanderung mit einem Naturführer in den Marschwiesen aus nächster Nähe beobachten oder man lässt sich mit einem Schiff auf eine Sandbank fahren und erlebt das Wechselspiel aus Ebbe und Flut weit draußen. Zurück geht es erst, wenn sich die Nordsee das Schiff wieder umspült und in die richtige Fahrposition bringt.

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On the dark side

Die dunklere Jahreszeit hat auf den niederländischen Watteninseln noch einen weiteren Vorteil: Sternegucken geht im Winter schon früher. An den kürzeren Tagen lassen und vor allem am wenig lichtverschmutzten Himmel über den Inseln lassen die Sterne nicht lange auf sich warten. Ob bei einer Wanderung im Dark Sky Park auf Terschelling oder bei einer nächtlichen Wattexkursion – wenn die Augen weniger sehen, schärfen sich die anderen Sinne und lauschen den Geschichten der Dunkelheit. Stille ist hier noch wirklich still, Dunkelheit wirklich dunkel. Nur der Lichtkegel des Leuchtturms schweift über die Landschaft. Wer möchte, kann nachts einen Leuchtturm besteigen und neben den Sternen und Sternschnuppen auch die Schiffe in der Ferne der Nordsee erspähen. Am 30. Dezember jeden Jahres findet auf Terschelling außerdem die traditionelle Lichtwanderung in Oosterend statt. Eine wunderbare Outdoor-Veranstaltung, um das Jahr gebührend zu verabschieden.

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Info: www.visitwadden.nl/de

Svenja Walter