Was sehe ich und was will ich zeigen?

© Sina Blanke und Jan Glatte

Zwei Dinge sind den Autoren ganz wichtig:

1.) Ein gutes Foto hängt nicht von der Kamera ab. 

2.) "Du bist der Fotograf."

Zunächst steht man als Fotograf selbst im Mittelpunkt und sollte sich einige Grundfragen stellen. Denn es geht darum, im Vorhinein perfekte Vorassetzungen zu schaffen, nicht im Nachhinein zu verändern:

  • Die Frage nach einem konkreten Motiv, die Aussage des Fotos: Was soll es vermitteln? Welches Gefühl soll es auslösen?
  • Was wird benötigt, was könnte evtl. ein gutes Ergebnis stören? Denn bevor ein tolles Foto entstehen kann, muss es konkret geplant werden. 

„Ein gutes Foto bedeutet für uns nicht Rauscharmut und Schärfe. Es ist eine Geschichte, gebannt auf ein Bild, eine Komposition aus Licht, Farben und Formen, die eine Verbindung zum Betrachter herstellt, ihn erfreut oder zum Nachdenken anregt. Ein gutes Foto zeigt nicht, was deine Kamera kann – es zeigt deinen Blick auf die Welt!“

Um zu zeigen, dass gute Fotos nicht von den finanziellen Möglichkeiten und der Qualität der Kamera abhängen, arbeiten die Autoren bewusst mit günstigen Modellen, die z. T. im gebrauchten Zustand für unter 100 Euro erhältlich sind. Wichtiger ist ihnen ein gutes Objektiv (ab 50 Euro) und eine gute Brennweite. Das Buch gibt dem Leser auch Übungen an die Hand, sodass er das Erlernte direkt umsetzen kann.

"Gutes" Licht

© Sina Blanke und Jan Glatte

Die Autoren zeigen anhand von Beispielen, dass gutes Licht kein Zufall sein sollte, sondern von der Tageszeit abhängt. Der Sonnenstand macht die Fotos. Wie erkennt man aber gutes Licht? Die Autoren empfehlen, eher die Randstunden des Tages auszunutzen und Bilder nicht mitten am Tag aufzunehmen. Dann steht die Sonne zu hoch, das Licht ist zu hell, sodass die Schatten zu dunkel wirken und der Kontrast zwischen hellen und dunklen Tönen (z. B. bei einem Gesicht) zu scharf ist. 

Beispiel Landschaftsfotografie

Landschaftsfotos sind eine Komposition. Die Landschaft spricht nicht für sich. Denn beim Fotografieren ergibt sich eine Schwierigkeit: Auf dem Foto gehen Weite und Tiefe verloren – wir sehen in der Realität  dreidimensional, das Foto ist jedoch zweidimensional. Dazu kommt, dass unser Auge einen extrem hohen Dynamikumfang aufweist. Mit dem Auge sehen wir Struktur in hellen aber auch in dunklen Bereichen. Die Kamera kann das nicht: helle Bereiche werden zu hell, dunkle zu dunkel. 

Eine gute Landschaftsaufnahme hängt von der Vorbereitung ab: Eine Location aussuchen, das Wetter beobachten etc., frühes Aufstehen, Warten auf gutes Licht und wenn nötig auch Klettern für eine gute Perspektive. Außerdem wichtig: ein Hauptmotiv definieren, sonst wird das Bild zu unruhig, da es sich auf zu viele Komponenten konzentrieren muss.

Fazit der Redaktion: Dieser Ratgeber ist eine super Einführung in die Fotografie. Leicht verständlich und mit kleinen Übungsaufgaben für angehende Hobbyfotografen, begleitet es bei der Weiterentwicklung der eigenen Fähigkeiten. 

Sina Blanke und Jan Glatte

Die Autoren Sina Blanke und Jan Glatte sind professionelle Fotografen und Blogger (lichterderwelt.de). Über ihren Instagram-Kanal @lichterderwelt können Hobbyfotografen sich einerseits mit anderen Foto-Begeisterten austauschen, aber auch mit den Autoren in Kontakt treten und nützliches Feedback erhalten. 

 

 

 

 

 

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