Der Vorhang der Umkleide besteht aus einem alten Werbebanner.

Ausschließlich gebrauchte Materialien

Ein großer Teil der Einrichtung stammt vom Vormieter Conrad Electronic. So z. B. der Teppich, dem man die Weiternutzung nach einer Grundreinigung fast gar nicht mehr ansieht. Aus ehemaligen Bügeleisenhaltern werden Helmhalter und Staubsaugerhalter funktionieren genauso gut für Rucksäcke. Teile des alten Dielenbodens wurden in die Regale eingearbeitet. Materialien aus anderen Globetrotter-Stores oder Lagerbeständen ergänzen die Ausstattung, wie z. B. Sitzgelegenheiten, für die ein anderer Laden keine Verwendung mehr hatte. So konnten auch Elemente aus der vorherigen Location des Globetrotter, in der Vorgebirgsstraße in Bonn, mitgenommen werden. 

Outdoor-Marken, die im Store ihre Produkte auf individuellen Verkaufsflächen anbieten wollen, müssen ebenfalls das Re:Think Konzept einarbeiten. Die im Bonner Globetrotter vertretenen Marken Fjällräven, Rab, Icebreaker und Frilufts (Hausmarke Globetrotter) nahmen die Herausforderung an. Ihre Ausstellungsflächen wurden z. B. mit Hilfe alter Bauelemente von Messeauftritten konzipiert. Natürlich finden Besucher:innen darüber hinaus im neuen Globetrotter-Store die gewohnte Vielfalt an Ausrüstungsmarken.

Auf Tafeln wird über das Re:Think-Konzept informiert.

Werkstatt und Second Hand

Das Nachhaltigkeitskonzept wird für Besucher:innen auf Schautafeln festgehalten und z. B. in Form von ehemaligen Einrichtungsgegenständen demonstriert. Die Bären-Skulptur im Eingangsbereich wurde von einem Berliner Künstler aus Altmetall gefertigt und steht symbolisch für die Weiternutzung von Materialien. 

Nicht nur bei der Einrichtung wird der Fokus auf Nachhaltigkeit gelegt, auch bei den Verkaufsartikeln achtet der Outdoor-Ausrüster vermehrt auf einen Re:Think Aspekt. Die zweite Etage des 2.150 m² großen Stores ist für Outlet-und Second Hand Ware vorgesehen. Außerdem gibt es hier eine hauseigene Werkstatt in der Ausrüstungsstücke vor Ort repariert und gepflegt werden. In der Clubhütte soll es Workshops und Vorträge für die Outdoor-Community geben. 

Eine grünere Wahl

Staubsauger erinnern an die ehemalige Nutzung des Ladens.

Potentielle neue Produkte für das Sortiment werden anhand von zehn festgelegten Kriterien auf Nachhaltigkeit geprüft. Sollten vier davon zutreffen und keine sogenannten "No-Go"-Kriterien auftauchen, bekommen sie den Siegel „Eine Grünere Wahl“. Der Ausrüster hält auch gezielt nach Produkten und Startups Ausschau, die nachhaltige Ideen und Ware entwickeln.

Viel Kreativität war bei der Einrichtung des Stores gefragt und sie erforderte mehr Aufwand und finanzielle Mittel. Die Herausforderung habe allen Mitarbeiter:innen viel Freude bereitet und Denkanstöße gegeben auch in Zukunft mehr im Re:Think Konzept zu handeln, sagten Mareike Heubel, Head of Visual Merchandising, und CEO Andreas Vogler. Wie viel CO2 und Material tatsächlich eingespart wird, überprüft das Forschungsinstitut EPEA. Die Ergebnisse sollen Transparenz bringen und auch als Grundlage für die Verbesserung der Nachhaltigkeitsleistung im Ladenbau dienen. Der Store in Bonn soll ein Pionierprojekt für zukünftige Konzepte sein.

 

Info
Filiale Bonn
Karlstraße 33
53115 Bonn
www.globetrotter.de

Text von Marieke Wist