Rette das Moor!

"Eben hatte ich noch einen perfekten Plan, die nächste Wasserroute in meinem Moor anzulegen, um mehr Pflanzen in eine noch unberührte Ecke zu schwemmen. Doch durch den Zug meines Gegenübers muss ich mich anpassen und der "perfekte" Weg wird zu einer Sackgasse. Immerhin kann ich jetzt eine weitere Tierart, die Schlange, in meinem Moor verzeichnen. Doch das Schwemmgut bleibt erstmal stecken bzw. bringt mir Minuspunkte ein." - unsere Kollegin während des Spielens

Das Spiel "Moorland" hat auf den ersten Blick einen einfachen, gut nachvollziehbaren Ablauf. Die Spieler:innen konzentrieren sich auf drei Aktionen, die pro Spielzug durchzuführen sind und beenden im besten Fall ihre Züge mit einem neu angelegten Wasserlauf im eigenen Moor. Denn nur ein intaktes, (wieder) bewässertes, also renaturiertes Moor kann als Kohlendioxid-Speicher und artenvielfältiger Lebensraum dienen. Doch schnell wird deutlich, so einfach geht es nicht. Je dichter das eigene Moorareal erschlossen wird, desto schwieriger wird es, passende Pflanzen und Wasserwege anzulegen. Ein wenig Strategie ist also gefordert. 

Viele Punkte müssen im Blick behalten werden, denn neben den vier Pflanzenarten Wollgras, Binsen, Heidekraut und Torfmoos sollen auch die Tiere, wie Frosch, Käfer, Libelle, Schlange, Vogel und Schmetterling ihren Platz finden. Je vielfältiger die Arten, desto mehr Punkte gibt es am Ende. Und dann sind da noch die Wasserläufer und Wassertropfen, die einem Extrapunkte bringen bzw. Bonusaktionen ermöglichen, sowie der längste Wasserweg. Wenn ihr das alles im Blick behaltet und die Karten in der Spielmitte passend liegen, dann steht einer punktereichen Renaturierung nichts im Wege. 

Doch es gibt keine Garantie das es perfekt funktioniert. Findet ihr euch damit ab, dass der eine Wasserweg doch nicht so verlaufen kann, wie gedacht? Könnt ihr darauf verzichten eine weitere Tierart aufs Spielfeld zu legen? Das Moor liegt in euren Händen.

• Moore bestehen zu 95 % aus Wasser. 
• Nur ein aktives, "gesundes" Moor kann CO2 binden und speichern. Bei Trockenlegungen, z. B. für den Torfabbau, wird dementsprechend CO2 freigesetzt.
• "In Deutschland nehmen Moorböden nur circa fünf Prozent der Bundesfläche ein, verursachen aber circa 53 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente (CO2 äq) Treibhausgasemissionen." (Quelle: Bundesumweltministerium)

Mehr zum Thema Moor findet ihr sehr anschaulich beim NABU: www.nabu.de/natur-und-landschaft

Fazit:

Ein gelungener Spielspaß, der ein sehr komplexes Thema auf eine verständliche Eben reduziert und so einen Einstieg in den Naturraum Moor, im wahrsten Sinne des Wortes, auf den Tisch legt. Keine Spielrunde gleicht der anderen und je mehr mitspielen, desto schwieriger und spaßiger wird es. 

Die Gestaltung der Karten, Spielpläne und Spielsteine ist detailreich und sehr einladend. Zusätzlich gibt es einen Pluspunkt von uns für den Verzicht auf Plastikverpackungen im Spielkasten. Das Team hinter "Moorland" hat sich große Mühe gegeben und das haben wir beim Spielen gemerkt – eine tolle Umsetzung! 

Mit dem Verkauf des Spieles "Moorland" unterstützt Deep Print zudem weltweite und lokale Umweltschutzprojekte des Global Nature Fund. Mehr Infos: www.globalnature.org

Moorland 

von Steffen Bogen

Deep Print Games

erschienen bei Pegasus Spiele

Alter: 10 +

2-4 Personen

Preis: 29,99 €

www.pegasusshop.de

 

Text & Bilder: Ricarda Große

*Hinweis der Redaktion: Das hier getestete bzw. vorgestellte Produkt wurden uns vom jeweiligen Hersteller auf Anfrage kostenlos zur Verfügung gestellt. Über den Produktwert hinaus flossen keine weiteren Zahlungen oder Gegenleistungen.