Schon Ötzi, ein eiszeitlicher Jäger, der vor 5.300 Jahren vermutlich mit Pfeilen in den Alpen gemeuchelt wurde, trug für die damalige Zeit funktionelles Schuhwerk. Sogar mit Schnürsenkeln. Sie waren aus Lindenbast gearbeitet. Im Mittelalter waren dann Lederbänder oder Nestelbänder aus Textil in Gebrauch. Heute werden Senkel gewebt, geflochten oder gestrickt und sind aus Baumwolle, Kunstfaser oder Leder hergestellt. Modische Spielarten gibt es im Hip-Hop-Bereich mit sehr breiten und bunten Senkeln. Bei ganz trendigen Sneakerfreaks müssen die Senkel gaaanz lang sein und werden zu kunstvoll gebundenen Schleifen gestaltet. Für das Wandern sind Schnürsenkel zweifellos ein wichtiges S 1 Detail, aber keinesfalls, um „andere“ zu beeindrucken. Hier spielen Pragmatismus und Funktion die entscheidende Rolle und, soviel sei angemerkt, Schnüren ist nicht gleich Schnüren. Mit der passenden Schnürtechnik kann der Träger viele Probleme beim Wandern verhindern bzw. aufgetretene Beschwerden lindern. Neben der Standardschnürung (mit oder ohne Doppelschleife) gibt es viele Variationsmöglichkeiten. Vom Auslassen eines Hakenpaares, dem Einschnüren von oben, dem einseitigen Hakenschnüren über tieferes Einschnüren sind die Variationsmöglichkeiten bei Wanderschuhen sehr vielfältig. Wichtig: Jede Variation kann Probleme lösen bzw. lindern helfen. Vom Hühnerauge oder blauem Zeh, Schmerzen auf dem Spann oder dem Rist bis zum unangenehmen Scheuern am Schaft (Unterschenkel oder Schienbein) – mit einem einfachen Schnürtrick kann geholfen werden. Ob Fersenschlupf, Breitfuß oder fehlenden Tiefziehhaken, unsere kleine Schnüranleitung zeigt, wie Sie sich behelfen können. Viel Erfolg! PS: Vergessen Sie nie, zu große Schlaufen sicher vor oder hinter die Zunge des Schuhes zu stopfen. Im Gestrüpp, im Wald kann man beim Wandern rasch an herumliegenden Ästen oder buschigem Geäst einfädeln und gerät ins Stolpern. Daher entweder doppelte Schleifen (kleiner Durchmesser) binden oder das „Zuviel“ wegstecken ...

 

 

TIPPS ZUM NACHSCHNÜREN

♦ Nach 15 bis 20 Gehminuten immer nachschnüren

♦ Bergab – Schnürung zwischen Spann und Schienbein (Beuge)

♦ Fester schnüren (Grafik 1)

♦ Fersenschlupf – Fersenhalt korrigieren (Grafik 2)

♦ Schuhweite im Vorderfuß anpassen (Grafik 3)

♦ Schmerzen auf dem Spann – Zone 1 bei der Zwei-Zonen-Schnürung (Grafik 1) lockerer schnüren (siehe auch Grafik 4 o. Grafik 5)

♦ Bergauf – Schnürung am Schaft tiefer setzen (Grafik 6)