Radeln nach Zahlen

Knotenpunkte in der Südheide Gifhorn © Südheide Gifhorn GmbH 

Passend zum Start der Radfahrsaison eröffnete im Mai 2024 ein neues Knotenpunktsystem, mit denen sich Radfahrende einfach orientieren und ihre Touren flexibel und individuell planen können. Überall, wo sich zwei Radwege kreuzen, befindet sich ein Knotenpunkt – insgesamt rund 400 in der Südheide Giffhorn – an dem Radfahrende spontan entscheiden, welchen Ort oder welche Sehenswürdigkeit sie als nächstes ansteuern möchten. Durch die Wegweisung verfährt man sich auch ohne Karte nicht. Wer seine Tour bereits zuhause planen möchte, notiert sich einfach die Knotenpunkte oder nutzt die interaktive Karte von Fietsknoop (auch als App von zum Download erhältlich). 

Schlösser, Mühlen und Otter

Neben der landschaftlichen Vielfalt liegen im Landkreis Gifhorn auch einige kulturelle Besonderheiten am Wegesrand. 13 originalgroße Mühlen aus aller Welt warten im internationalen Mühlenmuseum. Mühlen aus Spanien, Portugal, Frankreich, Deutschland, Russland und Korea bieten im Freilichtmuseum Einblicke in die Geschichte der Mühlentechnologie und dieses einzigartige kulturelle Erbe. Die Landschaft des Museums ist außerdem ein idyllischer Ort für eine Picknickpause. 

Ein weiteres lohnenswertes Ausflugsziel ist das Welfenschloss in Gifhorn. Erbaut in der Renaissancezeit, entdecken Besuchende heute im Historischen Museum die Entwicklung der Südheide Gifhorn von der Urzeit bis zur Gegenwart, belegt mit spannenden Ausstellungsgegenständen wie mittelalterlicher Textilkunst und historischem Mobiliar. 

Südländische Mühlen im Int. Mühlenmuseum Gifhorn © Südheide Gifhorn GmbH, Frank Bierstedt

Ein tierisches Highlight am Radweg ist der Besuch des Otter-Zentrums in Hankensbüttel. In dem lebendigen Naturerlebniszentrum treffen Besuchende die vom Aussterben bedrohten Fischotter und ihre nahen Verwandten, Dachs, Hermelin und heimische Marderarten. Durch ein Bullauge am Schwimmteich, Erdschnitte im Bau sowie bei Schaufütterungen ist es möglich, die faszinierenden Tiere von Nahem zu beobachten und einiges über sie zu lernen. 

Zurück auf dem Rad haben Radurlauber:innen die Qual der Wahl: Neben zahlreichen Tagestouren von rund 20 bis 60 km gibt es auch Mehrtagestouren wie der „Große Rundkurs“ oder der „Rundweg Südheide“. Wer neben der sportlichen Aktivität noch mehr über die Region erfahren möchte, kann sich auf die Themenwege und Naturlehrpfade begeben. Ob Heidjer-Pfade, Otter-Pfade oder auf den Spuren des Erdöls – hier tauchen Radbegeisterte in die spannenden Geschichten der Südheide ein.

Tourentipps

Die Heide-Tour 

Länge: 46,13 km · Dauer: ca. 3 Stunden · Höhenmeter: auf 107 hm, ab 55 hm 

Besonders in der spätsommerlichen violetten Blütenpracht ist die Heide eine beeindruckende Landschaft zum Radfahren. Aber auch zu anderen Jahreszeiten ist sie mit ihren mystischen Plätzen ein Erholungsort. Sehenswert auf der Tour ist u. a. das Kloster Isenhagen, ein um 1345 errichtetes Zisterzienserinnenkloster im Stil der norddeutschen Backsteingotik. Im Museum werden kostbare Textilien, wertvolle Goldschmiedearbeiten und seltene Bücher ausgestellt. 

Die Mühlen-Tour 

Länge: 52,46 km · Dauer: ca. 3,5 Stunden · Höhenmeter: auf 69 hm, ab 49 hm 

Rast vor dem Int. Mühlenmuseum Gifhorn © Südheide Gifhorn GmbH, Frank Bierstedt

Neben dem Internationalen Mühlenmuseum liegen noch zwei weitere Mühlenhighlights auf der Strecke. Start- und Endpunkt ist die Hochzeitsmühle „Lady Devorgilla“, eine Außenstelle des Standesamts der Stadt Gifhorn. Bei dem weißen Nachbau einer schottischen Mühle drehen sich die Windmühlenflügel nur, wenn sich ein Paar das Ja-Wort gibt. In der Wassermühle Wahrenholz mit einer noch voll funktionstüchtigen Schaumahlanlage kann die raffinierte Technik der erstmals 1425 Mühle bestaunt werden.

 

Info: www.suedheide-gifhorn.de

Marieke Wist