An einem kalten Wintertag im Jahr 1936 machten der deutsche Auswanderer Eddie Bauer und sein Freund Red einen Angelausflug zur Olympischen Halbinsel gegenüber von Seattle, USA. Während des Ausflugs kamen sie in einen Eisregen. Ihre Kleidung war komplett durchnässt, und es dauerte nicht lange, bis das Wasser auf ihnen zu gefrieren begann. Eine dünne Eisschicht bedeckte Eddie Bauers Körper, als er sich auf den Rückweg zum Auto machte. Sein Freund und Partner Red war ihm schon eine weite Strecke voraus. Eddie begann sich schläfrig zu fühlen. Langsam merkte er, dass er sich in einem kritischen Zustand befand und wusste, dass er sich so schnell wie möglich Hilfe holen musste. Er feuerte drei Schüsse in die Luft ab, um Red auf sich aufmerksam zu machen und zu signalisieren, dass er Hilfe benötigte. Kurze Zeit später fand Red Eddie stark unterkühlt und völlig kraftlos auf. Er schaffte es, ihn gerade noch rechtzeitig nach Hause zu bringen.

Dieses Erlebnis inspirierte Eddie Bauer dazu, etwas zu entwickeln, das ihn sowohl an den kältesten Wintertagen warmhalten würde, aber auch möglichst leicht sein sollte. Die Kleidung, die damals getragen wurde, war aus Wolle und unglaublich schwer, vor allem, wenn sie nass wurde. Dadurch war das Wandern bei unvorhergesehenem Regen äußerst anstrengend. Eddie Bauer entschied sich, Gänsedaune als Fütterungsmaterial für eine Jacke zu verwenden. Das war die Geburtsstunde der Daunenjacke „Skyliner“. Sie er- füllte alle Kriterien und entsprach genau den Idealen, die sich Eddie Bauer vorgestellt hatte. Sie war wärmespeichernd, wasserabweisend und gleichzeitig atmungsaktiv. Außerdem war sie federleicht. Dadurch machten jede Aktivität und jeder Sport im Freien auch bei eisiger Kälte Spaß. Die Bedeutung seiner Erfindung wurde Eddie Bauer schnell klar, und so ließ er seine erste Daunenjacke „Skyliner“ und die rautenförmige Steppnaht, welche die Daunenfedern gleichma?ßig in der Jacke verteilt und festhält, im Jahre 1940 patentieren.

Bald waren Daunenjacken und Overalls aus Expeditionen nicht mehr wegzudenken. Die Einschränkungen bei der Beweglichkeit – man sah in den Jacken aus wie das berühmte Michelin-Männchen – wurden durch den Kälteschutz mehr als ausgeglichen. Der optische Kuschelfaktor hielt bald auch in der Mode Einzug und machte die sündhaft teuren Jacken von Moncler zum Must-have der High Society. Verarbeitung, Veredelung, die Transparenz der Produktion von der Gans bis zur Jacke sind spannende Kapitel einer Story, die wir auf den folgenden Seiten vertiefen.