Um beim ersten und letzten Licht mit der Kameraausrüstung in Anschlag zu stehen, nehmen Fotografen einiges auf sich, vor allem im Hochwinter. Manch einem ist schon die Nasenspitze am Kameragehäuse festgefroren. Irgendwann hatte der Bergführer Willi Seebacher davon genug, lernte Iglus zu bauen und genoss fortan den Komfort einer minimal null bis fünf Grad warmen Behausung. Die Isolation der Schneewand macht es möglich, mit warmer Bekleidung und einem dicken Schlafsack recht komfortabel die Nacht zu verbringen. Das unvergessliche Erlebnis einer sternenklaren Winternacht inmitten der Bergwildnis gibt es gratis dazu.
Klar, so ein fulminantes Erlebnis kann man nicht einfach für sich behalten. Nun teilt Willi Seebacher sein Können und Wissen interessierten (und zahlenden – 185 Euro pro Person) Gästen mit, die natürlich anschließend mit dem erlernten Know-how auch selbständig auf Tour gehen können. „Es ist einfach herrlich, wenn man morgens aus dem Iglu schaut und vor sich die unberührte Schneelandschaft sieht“, erklärt Seebacher. Die starken Schneefälle in Osttirol machen diesen Blick besonders sehenswert, denn Osttirol ist bekannt für seine beeindruckende alpine Landschafte, in der sich im Winter der Schnee türmt. So hoch, dass man sich daraus sogar ein Iglu bauen kann.
Willi Seebacher bringt seine Gäste zu den schönsten Plätzen in den Lienzer Dolomiten, im Defereggental und im Skigebiet Zettersfeld-Hochstein. Und zwar auf Schneeschuhen – schließlich geht es durch tief verschneite Landschaften. Danach müssen alle mit anpacken, um ihren winterlichen Schlafplatz zu bauen. Drei bis vier Stunden braucht man dafür schon: Die „Ziegel“ für das Iglu werden mit einer Schneesäge herausgesägt. Dazu muss in einer Mulde mindestens 1,50 Meter der weißen Pracht vorhanden sein – im schneereichen Osttirol ist das kein Problem.
„Es muss wirklich keiner Angst haben zu frieren“, betont der Bergführer. Daunenschlafsäcke, Isoliermatten und Biwacksäcke werden gestellt, ebenso Lampen und der Gaskocher fürs Frühstück. „Vor dem Schlafen wandern wir außerdem zu einer in der Nähe gelegenen Hütte zum Abendessen und wärmen uns auf vor der Nacht – wir machen also nur ein sanftes Survivaltraining.“ Trotzdem sind natürlich Thermounterwäsche, Skibekleidung, Mütze, Handschuhe und warme Winterschuhe Pflicht für diesen Ausflug in die Osttiroler „Wildnis“. Am nächsten Morgen gibt es dann zum Tee am Schlafsack einen wunderbaren Sonnenaufgang.
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Osttirol Information, Albin-Egger-Str. 17, A-9900 Lienz, Tel. +43 (0) 50 212 212, www.osttirol.com