Ruhpolding – die Betonung nicht auf dem „O“, sondern auf der ersten Silbe, der Rest wird verschluckt: „Ruapading“! Das reicht auch schon, um im Gespräch mit Einheimischen Bella Figura zu machen und im legendären Wintersportort mit traditioneller Lüftlmalerei und großer Barockkirche eine lohnende Dorfexkursion zu starten. Schnell wandert der Blick hinauf über die Giebel, zum Sonntagshorn, der mit 1.961 m höchsten Erhebung der Chiemgauer Alpen.

Hier, auf der Alpennordseite, stauen sich die anbrandenden Tiefdruckwellen, und je nach Temperatur setzt es ordentlich „Powder“ für die Tallagen, Almen und Gipfelbastionen. So kann der Wintersport viele Gesichter zeigen: Wir finden Langlaufen, Biathlon und Eislaufen im Tal, Schneeschuh- und Winterwandern (50 km Wege) in der Almenregion und natürlich Ski fahren über Touren gehen bis an die 2.000er-Marke. Am Unternberg gibt es einen Skitouren-Lehrpfad und eine ausgewiesene Skitouren-Route. Freerider peilen gern die Rauschbergbahn (1.670 m) an, um über die sogenannte Rossgasse talwärts zu stauben. Im Winter werden in Ruhpolding wöchentlich geführte Winterwanderungen organisiert. Naturrodler haben am Unternberg über fünf Kilometer die Möglichkeit, „aus der Bahn“ zu rufen. Mit der eXtra Karte, die neun von zehn Gastgeber in Ruhpolding anbieten, sind viele Freizeitaktivitäten kostenlos: darunter die Museen, das Erlebnisbad Vita Alpina, der Skibus oder etwa Stadionführungen in der Chiemgau Arena.

Nach so vielen Aktivitäten dürfen auch das leibliche Wohl und das kulturelle Interesse nicht zu kurz kommen. Urgemütliche Skihütten, kleine Gasthäuser und Wirtshäuser im Tal laden zur Stärkung ein. Durchwegs bestimmen typisch bayerische, saisonale Köstlichkeiten aus regionalen Produkten die Tageskarten, beispielsweise Butternudeln mit Sauerkraut. Und kein Ruhpolding-Urlaub ohne einen Windbeutel mit Sauerkirschen und Sahne: Diese Köstlichkeit serviert die berühmte Windbeutelgräfin im historischen Bauernhauscafé. Typisch Oberbayerisch ist auch die Kultur in Ruhpolding. Die „lüftlbemalten“ Bürger- und Bauernhäuser sowie die barocke St. Georgskirche mit der Ruhpoldinger Madonna aus dem 12. Jahrhundert zählen zu den prächtigsten Sehenswürdigkeiten. Bis vor etwa 100 Jahren bestimmte vor allem harte Arbeit den Alltag in Ruhpolding. Viele Holzknechte arbeiteten in den Wäldern und „trifteten“ das Holz auf der Traun und ihren Seitenbächen, wie der Urschlauer Ache, bis zur etwa 15 Kilometer entfernten Saline Traunstein, wo es zur Befeuerung der Solepfannen diente. Die Klausen in Röthelmoos und Seehaus sowie das Ruhpoldinger Holzknechtmuseum erinnern an die gefährliche Arbeit, die für die Gewinnung des wertvollen Salzes notwendig war. Und „über den Zaun schauen“ lohnt sich: der Chiemsee, der Königssee, Salzburg, Berchtesgaden, Bad Reichenhall und Burghausen liegen alle in einem Radius von einer Autostunde.

 

Infos zu Ruhpolding

Holzknechtmuseum: Öffnungszeiten 27.12.15–06.01.16 (außer Silvester und Neujahr): täglich 13-17 Uhr geöffnet ,

20.01.-16.03.16: mittwochs 10-17 Uhr geöffnet, 20.03.-03.04.16: täglich 13-17 Uhr geöffnet

Tourist Info Ruhpolding, Hauptstraße 60, 83324 Ruhpolding, Tel: 08663/8806-0, tourismus@ruhpolding.de, www.ruhpolding.de 

Triathlon-Weltcup

Vom 13. bis 17. Januar 2016 schaut wieder die ganze Sportwelt auf das Biathlon-Mekka Ruhpolding. Auch vor und nach den Weltcup-Terminen geht es in der Chiemgau-Arena rund. Im Rahmen einer Besichtigung kann man mit echten Biathlon- Gewehren die eigene Treffsi- cherheit testen.